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Brener & Schurcz: Claim Against Fame

Brener & Schurz: Claim Against Fame, 2012, Tusche auf Papiert,

12. September - 09. November, 2013

 

 

Alexander Brener&Barbara Schurz, das berühmt berüchtigte Künstlerpaar, hat während ihres Aufenthalts in Portugal ein neues Buch herausgebracht: Claim Against Fame. In der Ausstellung präsentieren wir drei der sieben Kapitel des Buches als Originalzeichnungen.


Kapitel 1 "The 9 Most Unwanted Girls Ever" erzählt die Lebensgeschichten von neun Frauen mit besonderen Talenten, Eigenschaften und Vorlieben:
Minka, eine hinreißende Schönheit, erlangte Berühmtheit durch ihren süßlichen Geruch, der auf die vernachlässigte Intimpflege ihres Hinterteils zurückzuführen war. Doch schon bald wurde sie deshalb aus der Stadt verbannt, nur Tiere fanden sie nach wie vor unwiderstehlich.
Daria, die Nasenbrecherin, besaß ein unbändiges Temperament. Sie konnte jeden der sie oral penetrieren wollte die Nase brechen. Doch niemals wollte sie deswegen berühmt werden, es war einfach nur ihre Art.
Beatrix, da zornigste Kind Amerikas, übersäte ihr Gegenüber stets respektlos mit Wortbomben. Niemand konnte sie stoppen, sie flüchtete schließlich in den Sudan.
Barbossa, kränklich aber hübsch und clever, war immer freundlich zu den Jungen und Mädchen in ihrer Nachbarschaft. Sie erzählte ihnen Geschichten von Schlangen die überall in sie eindrangen. Daraufhin wurde ihr der Umgang mit den Kindern verboten, und sie lebt Gerüchten zufolge nun in den Oasen der Wüste.

Kapitel 2 erzählt die Geschichte von Bombastika, die als Zirkustänzerin aufwuchs, ihre wahre Berufung war jedoch nichtmenschliche Wesen auf die Welt zu bringen. Doch ihr Zirkus ging bankrott aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit, und sie verschwand mit ihren Kindern im Nirgendwo.

Kapitel 5 liefert dem Leser 13 Antworten von Missis X, dem Pseudonym der beiden Künstler.

"Claim against Fame" widmet sich scheinbar gescheiterten Existenzen, die keinen Platz innerhalb der von Konformitätsstrukturen dominierten Gesellschaft finden. Die Protagonistinnen des Buches sind Austragungsort von Ausschliessungs- und Machtstrategien, wie sie Brener&Schurz bezogen auf den Kunstbetrieb, aber auch auf die vorherrschenden Werte und Moralvorstellungen innerhalb einer Gesellschaft kritisieren. Konfrontiert mit den dubiosen Systemimmanenzen einer Gemeinschaft, bleiben die Figuren ihren fiktiven oder realen Trieben treu, die Brener&Schurz einmal mehr mit unverhohlener Explizität aufs Blatt bringen.