Eastern European Collectors
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Yelena Popova: Insoluble Moments

Yelena Popova: The Portrait Gallery, Untitled 9 mixed media 95x80 cm

29. Mai - 26. Juli 2014.

Eröffnung: 29. Mai 2014, 19 Uhr

Eröffnungsrede: Ulrike Payerhofer

Diese Ausstellung entstand aus einem fortwährenden Dialog zwischen der Künstlerin Yelena Popova und der Kuratorin Lina Džuverović, um nach neuen Wirkungs- und Entfaltungsmöglichkeiten der Malerei zu suchen. Wir wollten herausfinden, wie die Malerei in einer radikal erweiterten Form mehr als bloß Repräsentation oder Reflexion sein kann. Kann die Auffassung von Gemälden als einfache Objekte, die nicht anders sind als alle anderen Objekte, unsere Sichtweise der Malerei erneuern? Kann die Malerei ein Katalysator sein, ein Vergrößerungsglas, durch das man die politische Realität von heute beobachtet, um darauf zu reagieren?

Popovas Kunst kombiniert bewegte Bilder mit Installationen von Malereien. Die hier ausgestellte Arbeit verwebt Fakten, Fiktionen, Materialien und Texturen zu einem kompleen Kommentar zu Geschichte, Politik und Ökonomie.

Popovas Bilder erinnern sowohl an die Ästhetik des russischen Konstruktivismus, als auch an jene des Minimalismus und regen einen Diskurs über die Materialität in der heutigen Malerei an. Popova mischt ihre Farben nach traditionellen als auch eigenen

Rezepturen, und verwendet vor Ort gefundene Pigmente. Damit schafft sie transparente und entrückte Gemälde, die in das grobe Gewebe der Leinwand zurückweichen. Das Bild ist gar nicht richtig da, es zeigt eine Art digitaler Präsenz. Die Maltechnik der Künstlerin reflektiert ihr Interesse am Digitalen – in die Körperlosigkeit bit-basierender Bilder, und vor allem in die Touchscreen-Gestik. Die Installation der Gemälde macht die Diskrepanz zwischen ihrer bildlichen Immaterialität und ihrer gleichzeitigen Schwere als materielle Objekte offensichtlich.

In ihren Videos, die man als Mischung aus künstlerischem Dokumentarfilm und Experimentalfilm bezeichnen kann, entfaltet Popova einen eigenen essayistischen Stil, mit dem sie etablierte Auffassungen unserer Geschichte infrage stellt. Persönliche und kollektive Geschichte erforschend, die sich auf bestimmte Orte und ihren kulturellen Kontext bezieht, beschäftigt sich Popova mit Themen wie Fortschritt, Industrie- und Nukleartechnikgeschichte, sowie die Polarität zwischen Ost und West.