Eastern European Collectors
Knoll Galria Budapest

 

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Kritik/Auseinandersetzung/Media:

Vorschau auf die Ausstellung:

Kurzfilm über die Arbeit von Eva S. Pusztai:

https://www.youtube.com/watch?v=PUGy7FM9liU



Dank an Gedeon Perneczky für seine Hilfe bei der Realisierung der Ausstellung.

Eva S. Pusztai: SENSIBLE SYSTEME_WECHSELWIRKUNGEN

22. September - 03. Dezember 2022

"Ein paar Zeilen zur Entstehung meiner beweglichen `Sensible Systeme`:

Während meiner Materialstudienzeit rückten - nach Ton und Marmor, das Holz, vor allem aber Eisen - immer mehr in Vordergrund.
Bei meinen Erkundungen an Eisen-Ablageplätzen wurde ich von verschiedenen, mit fantastischen Rosttönen überzogenen Eisenstücken inspiriert.

Meine Absicht, bewegte Oberflächen zu schaffen ohne maschinellen Antrieb, beschäftigte mich seit geraumer Zeit.
Die lebendigen Eigenschaften dünner Eisenstangen faszinierten mich. Ihre schwingenden, feinen Vibrationswellen, ihre zitternde, flexible Belastbarkeit, sowie die schnelle und einfache technische Möglichkeit des Schweißens und Lötens führten mich zu meinen Konstruktionsobjekten.

Meine minimalistischen Tendenzen schufen Systeme, die ich mit strenger Einfachheit gebaut habe, und die Rostoberflächen ergänzten sie mit malerischen Farben.

Der starke Kontrast zwischen Ruhe- und Bewegungszustand kann vielleicht als eine Art erweiterte Aura bezeichnet werden.
Sie kann eine Kette von Assoziationen starten – je nach Bausystem bewegt sich jede anders. Die Objekte reagieren auf Berührung und Luftbewegung wie ein „Lebewesen“.

Die Labilität hinter der Stabilität ist ein variables Wechselspiel; ein rhythmisch schüttelnder, oszillierender Bewegungsablauf bietet meditative Aufmerksamkeit an. Während geometrische Körper, Würfel sich aufzulösen scheinen, bevor sie in einen Ruhezustand zurückkehren, nachdem sie durch die abnehmende Oszillation neu angeordnet wurden.
Bewegung selbst ist nicht nur eine „Funktion“, sondern auch Inhalt.
Aufgrund der eigentümlichen Verbindungen ist nicht sofort ersichtlich, warum sich etwas bewegt. Spannender ist das scheinbare Chaos, dem der Betrachter aber nur eine gewisse Zeit folgen kann, denn bald kehrt die Stabilität, die beruhigende Einfachheit geometrischer Präzision zurück.

Zwischen dem Betrachter und dem Objekt findet eine Art Interaktion statt: auf die „Berührung“ – sowohl praktisch als auch symbolisch – kommt eine „Antwort“.

Gleichzeitig habe ich auch Bilder, Bildobjekte und Papierarbeiten hergestellt, als zweidimensionale Begleiter, die aber mit der dritten Dimension zu tun haben.
Unsere inneren und äusseren Räume, räumliche Wirkung, perspektivische Darstellungen mit unterschiedlichen Techniken."

Eva S. Pusztai